Carola Wandt

Schauspielerin

Einer muss die Leiche sein


Originaltitel: Kill me, I´m yours, Kriminalkomödie

Autoren: Henry W. Falk, Carola Wandt, Übersetzung: Helmut Werner

Verlag: marianne terplan theaterverlag mtt

Inhalt:

Fallender Kronleuchter, vergifteter Tee, Rollstühle unter Hochspannung auf Mordtgage Castle will anscheinend jeder jedem ans Leben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das erste Opfer sein Leben auf den altehrwürdigen Fliesen der Halle aushaucht: Lord Henry. Bald folgt ihm seine Gattin, von der fleißigen Hand des Dienstmädchens gemeuchelt. Und weiter dreht sich das Karussell der Killer und MöchtegernErben, verschont weder Buttler noch Inspektor noch die Dame des Hauses. Und manchmak kommen sie wieder …

Intellektuelle Scharmützel, Schwazer Humor, das Lachen der Nemesis als Begleitmusik zu einem Bilderbogen des geistreichen Nonsens. England at it´s best.

Aufführungen:

Gespielt im Theater Lüneburg 2005, im Blutenburg Theater München 2012, Krimikomödie Stuttgart 2013, Theater im Bayerischen Raum 2014.

Kritiken:

Billerbeck. Eine Erbschaft, geldgierige Menschen und Affären bieten jede Menge Zündstoff.

SL-Ausgabe vom 5.3.2014

So auch in dem neuen Stück der Freilichtbühne Billerbeck „Einer muss die Leiche sein“ von Henry W. Falk und Carola Wandt. Am Freitag, 7. März, wird um 20 Uhr Premiere gefeiert. „Sechs Morde passieren, und eine lebende Person wird es am Schluss geben“, verrät Regisseur Roland Heitz. Ein Drama – in diesem Fall nein, sondern eine Kriminalkomödie mit jeder Menge trockenem, englischem Humor. Ganz nach dem Geschmack von Heitz, der zum ersten Mal für die Freilichtbühne Billerbeck ein Stück inszeniert. Der Kontakt entstand über die Inhaberin des Boulevard-Theaters Münster. Hier führte Heitz ebenfalls Regie. Um sich einen Überblick über die Spielweise zu verschaffen, hat sich Heitz bereits die „Sunny Boys“ und „Dracula“ angeschaut. Bei der Rollenvergabe waren so viele da, dass er sich die Idealbesetzung aussuchen konnte. „Ich habe die Typen, die ich für das Stück brauche“, so der Wahl-Oldenburger.

Mit Amateurtheatern hat er bereits zahlreiche Erfahrungen gesammelt. Wesentliche Unterschiede bei der Arbeit mit Profis sieht er nicht. Ihren Text mussten die Spieler jedoch bereits bei der ersten Probe beherrschen. Für die Proben wirkte es sich laut Regieassistentin Maria Nagorsnik-Höing mehr als positiv aus.

Das Stück „Einer muss die Leiche sein“ spielt in einem englischen Castle. Hier lebt der alte Oberst Moolhuligan (Dieter Schroer), hinter dem Dienstmädchen Peggy (Linda Averesch) herjagt. Seine schlechte Laune bekommt seine Frau Rosalinde (Anne Schumacher) und sein Butler Smythe (Stephan Schumacher) ab. Als seine Frau ein staatliches Summe erbt, beginnt sich das Karussell der Killer und Möchtegern-Erben zu drehen. In weiteren Rollen sind Leonie Illerhues (Debby, die Nichte der Moolhuligans) und Alexander Waltering (Bernard Doncaster, der Neffe der Moolhuligans) zu sehen.

Münchner Merkur

Donnerstag, 1. März 2012

Ein Toter wäre zu wenig

Herrlich schräg: "Einer muss die Leiche sein" im Blutenburgtheater

von Malve Gradinger

So muss das natürlich gespielt werden, so britisch knallschräg: "Kill me I´m yours" heißt das Krimi-Stück des englisch-deutschen Autoren-Duos Henry W. Falk und Carola Wandt, das unter dem Titel "Einer muss die Leiche sein" jetzt im Münchner Blutenburgtheater Szenen-Bravos und enormen Schlussapplaus erntete.

Der Knackpunkt des Stücks: Die Figuren bekennen sich ungeniert zu Geldgier und Mordlust, und das auch direkt ins Gesicht ihrer anvisierten Opfer. Ein unerwarteter Kunstgriff, den Regisseur Kai Taschner dazu nutzte, die relativ einfach gestrickte Handlung aufzuheizen zu einem Mix aus Klipp.Klapp.Farce, rabenschwarzer Komödie und Krimi-Parodie. Und daran wie auch an den von Helmut Werner gewitzt übersetzten Sprach Pointen haben die Schauspieler ihren hellen Spaß. Auch an den Körperaktionen. Wenn Butler Smithe den Oberst a. D. Moolhuligan, gespielt vom langjährigen Blutenburg-Kämpen Ralf Eisner, aus seinem Rollstuhl hievt und Richtung WC schleppt, ist das ein klackernd-trippelndes Senioren-Duett. Ansonsten bewegt sich Erhard Hartmanns Smithe auf rollenden Sneakern so schnnittig wie seine weggeschnellten Antworten. Während Judith Bopps Hausmädchen Peggy auf Holzabsätzen zombiehaft um Rollstuhl, Tischchen und an hinderlichen Türrahmen gerade so eben vorbei starkselt und dem Spätlese-Lüstling Moolhuligan den Kopf mit einer Art aufgeschnittenem Schneebesen krault. Gags und szenische Schmankerl aus Taschners Skurril-Fantasie. Es gibt sogar einen ins Surreale abhebenden Mordwaffen-Werbespot von Smithe und Lady Moolhuligan - zuckersüß-hexischböse von Mona Perfler gesäuselt und gebleckt. Ja was denn jetzt? Wer will wem an den Kragen? #jeder jedem, inklusive Nichte Debby und Freund Bernie, das bald gespaltene Love-Duo, das Julia Lowack und Till Klewitz geben. Denn alle gieren nach der Zwei-Millionen-Erbschaft. Und dann nur eine Leiche? Wär ein bisschen wenig ...



Carola Wandt,  01577-185 22 56, carola.wandt@googlemail.com